Sonntag, 23. September 2007

3.Jog and Rock Bensheim

Die Auschreibung klang vielversprechend. Jog and Rock in Bensheim. Tolle Stimmung an der Strecke, Live Bands, die Bensheimer Altstadt. Zeitmessung mit Mika-Chip. Außerdem sollten die Bewohner von Bensheim Ihre Musik Anlagen an die Fester stellen und ordentlich laut drehen. OK der Preis war doch ein wenig über dem Durchschnitt, aber dafür wird ja jede Menge geboten.
Na wenn das nichts ist, gleich mal anmelden. 10km oder Halbmarathon ? Wenn schon, denn schon. Also Halbmarathon.
Ich hatte schon eine ganze Serie von Läufen in den letzten Wochen absolviert. Es verging fast kein Wochenende ohne Wettkampf. Es lief ja auch super. Hatte ich doch in Worms meine Halbmarathonzeit um über 4 1/2 Minuten auf 1:32:06 verbessert. Dementsprechend hoch war die Motivation und Erwartung auf neue Bestzeiten.
Doch zum ersten mal, seitdem ich mich ersthaft mit dem Laufen beschäftigt hatte, war ich verletzt und konnte nicht trainieren. Es passierte nach dem Worms Lauf. Um zu den Duschen zu kommen, mußte man eine Steigung hochlaufen und später natürlich wieder runter laufen. Beim runterlaufen merkte ich ein stechender Schmerz oberhalb des rechten Knies. Naja, ich hab mir nichts dabei gedacht und bin davon ausgegangen, dass es morgen oder übermorgen wieder ok ist. Zwei Tage nach dem Wettkampf wollte ich einfach mal ne kleine Runde laufen, es ging nicht ! Nach ein paar hundert Metern wieder dieses Stechen oberhalb vom Knie. Über den Hausarzt ging es dann zum Orthopäden. Der konnte so nichts feststellen und tippte auf eine Überlastung. Ich sollte etwas kürzer treten dann wird das schon wieder werden. Kürzer treten ? Gerade jetzt. Womöglich 14 Tage Pause machen ? Das geht schon mal gar nicht. Also schön mit Diclofenac und Umschlägen behandelt. Dann wieder Training. Die ersten 2 KM ging es tatsächlich wieder. Aber dann war es wieder da, der stechende Schmerz über dem Knie. Zum Kotzen, aber anstatt das Trainig abzubrechen, quälte ich mich langsam ganze 13 KM weiter. Es wurde unerträglich. Es zog die Leiste hoch, der Fuß fühlte sich an, als würde jemand das Blut abdrücken. Nach diesem Training stellte ich für 1 Woche das Laufen komplett ein. Sogar einen 10km Stadtlauf in Bessungen hatte ich abgesagt. Der Lauf in Bensheim rückte näher. Was blieb mir übrig. Wieder ganz vorsichtiges Training. Im Joggingtempo 1 Stunde gelaufen. Es ging wieder ! Keine Schmerzen mehr. Na also. Noch 2 Tage bis zum Wettkampf. Nun die Generalprobe. Mit etwas verschärfterem Tempo 13 KM gelaufen. Im großen in ganzen ging es, aber wenn ich ehrlich bin, hat es doch zum Ende hin ein wenig die Leiste hoch gezogen. Ich beschloß den Lauf in Bensheim vorsichtig anzugehen und schauen was passiert. Es gibt ja die Möglichkeit nach 10KM auszusteigen.
Sonntags in der Früh nach Bensheim gefahren. Es war noch nichts los, meine Startunterlagen hatte ich bereits Samstags abgeholt. Ich schlenderte ein wenig in der Bensheimer Innenstadt rum. Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl, die Verletzung war ja nicht richtig ausgestanden. Wenn das mal gutgeht. Inzwischen kamen immer mehr Läufer. Es wurde voll. Am Meldebüro standen die Teilnehmer Schlange und viele befürchteten, dass Sie um 10 Uhr immer noch keine Startnummer hätten. Das hatte ich ja zu Glück schon hinter mir. Der Start rückte näher. Ich schmierte nochmal meine Problemzonen mit Diclofenac ein und trabte ein wenig. Nun war es soweit. Rein in den Starterblock. Alles recht eng in der Bensheimer Innenstadt, aber macht ja nichts. Dank Mika-Chip kann man sich ruhig ein bischen weiter hinten anstellen. Die Stimmung im Blog ist sehr gut, die Läufer fangen im Takt an zu klatschen. Super, ich liebe diese "kurz vor dem Start" Atmosphäre. Da läufts mir immer wieder kalt den Rücken runter. Los gehts, der Start erfolgt. Gleich mal scharf nach links abbiegen und kurz darauf rechts. Nun geht es über die extra für uns gesperrte B3, und schon haben wir den Altstadtbereich verlassen. Nun wird es interessant KM 1 kommt.... und eine 4:28. Nicht schlecht für den ersten KM mit Platzgerangel. Nach KM 2 geht es jetzt über eine langgezogene Eisenbahnbrücke. Beim runterlaufen versuche ich irgendwie die Balastung von rechten Bein zu nehmen und nehme eine Schonhaltung ein. Es geht wieder links rum auf eine Art Fahrradweg, und von dort auf eine Straße direkt neben dem Winkelbach. Endlich mal wieder ein paar Zuschauer und gute Stimmung. Bei KM 3 habe ich eine 4:21. Es läuft. Von der Verletzung nichts zu spüren. Ich fühle mich wieder etwas sicherer und erhöhe das Tempo. 4:13 ; 4:16 ; 4:14. Das läuft ja alles auf eine neue Bestzeit hin. Die Strecke verläuft durch das Bensheimer Wohngebiet. Von der viel gepriesenen Stimmung leider kaum was zu hören oder zu sehen. Sicher, einige Anwohner haben eine Musikanlage aufgestellt, aber irgendwie hatte ich mir mehr versprochen. Die Strecke führt nun wieder in Richtung Altstadt. Erst muß man durch eine Unterführung wieder auf die andere Bahnseite kommen, dann auch noch über eine Fußgängerbrücke über die B3. Ich habe gerade die Fußgängerbrücke verlassen und blicke gespannt in die Altstadt was da so alles los sein wird. Plötzlich zieht es ganz furchtbar die Leiste hoch in den Hintern. Grausam was ist das ? Verdammter Mist. Das sind richtige Schmerzen. Was nun ? Es ging doch so gut. Aussteigen nach 10KM ? Erst mal weiter. Was für eine Qual. Ich versuche nicht dran zu denken, laufe weiter. Nun kann ich auch die Bands aus der Innenstadt hören. Wenn nur nicht diese Schmerzen wären. Die Zeiten sind immer noch top. 4:19 ; 4:18 ; 4:21 da kann ich doch jetzt nicht aussteigen. Ich komme dem 10KM Durchlauf immer näher. Eine Band spielt gute alte Hardrock Klassiker. Jetzt ist wirklich gute Stimmung. So müßte es die ganze Strecke über sein. Ich zeige der Band beim vorbeilaufen den Daumen nach oben für den tollen Einsatz. Die Schmerzen lassen ein bischen nach. (oder habe ich mich einfach nur dran gewöhnt ?). Was tun jetzt, der 10KM durchlauf kommt. Meine Zeit 43:13 !! Der Hammer. Jetzt wird nicht ausgestiegen, die Menge jubelt. Das ziehe ich durch. Nochmal mit Wasser versorgt, der Rest über den Kopf weiter gehts. Jetzt aber mal ganz locker. Der Puls ist schon über 180 und es wird inzwischen sehr warm. Jetzt mal kurz regenieren und Tempo raus, sonst ist bald vorbei mit dieser Geschwindigkeit. Ich pendele mich nun auf eine 4:25 - 4:30 ein. Trotzdem überhole ich noch ständig andere Läufer. Haben die sich etwa auch ein bischen überpaced ? Oder sind es die unerwartet hohen Temperaturen. Nochmal die Brücke über die Bahn. Wieder links den Radweg. Jetzt Straße neben dem Winkelbach. Lächeln fürs Online Foto. Schmerzen vom Bein sind irgendwie komplett ausgeblendet. Allerdings macht sich bei mir auch die Ermüdung langsam bemerkbar. Ich habe Mühe auf eine KM Zeit um die 4:30 zu kommen. Seit einiger Zeit liefere ich mir inzwischen ein privates Duell mit einem Läufer aus Griesheim (zumindestens hat er ein T-Shirt von dort an). Mal ist er vorne, mal ich. Nun kommt der kleine Zusatz in Runde 2 für die fehlenden 1,1 KM. Ne Fußgängerunterführung, eine Schleife und wieder die Fußgängerunterführung zurück. Genau da zieht der "Griesheimer" an mir vorbei. Scheinbar hat er noch ein paar Reserven über, und kann diese jetzt ausspielen. Schade, der ist weg. Nun bin ich wirklich am kämpfen und laufe fast alleine. Mit der neuen Bestzeit wird es wohl doch nichts. Wäre ja auch ein Ding nach dem Trainingsrückstand und die Verletzung. Weit ist es nicht mehr. Nochmal die Unterführung, dann die Fußgängerüberführung, und schon bin ich Mitten in der guten Stimmung der Altstadt. Jetzt nochmal anziehen. Ich kann die Hardrock Band gut hören. Noch 3 KM. Los ! Nochmal kurz raus aus der Altstadt für den kleinen Schwenker. Eine Art Wendepunkt kommt noch. Noch ca. 1 KM. Jetzt alles rausholen. Da läuft er, der "Griesheimer". Gibt's doch gar nicht. Ich kann sogar an Ihm vorbeiziehen. Das hätte ich mir nicht träumen lassen. Die Altstadt macht eine super Stimmung. Da leg ich noch einen drauf. Ist ja nicht mehr weit. Das Ziel kommt. Und durch......Zeit....1:32:18. Knapp 12 Sekunden am Rekord vorbeigeschrammt. Das ist top, ich freue mich, auch wenn ich jetzt keine neue PB habe.
Aber schon beim Auslauf im Zielkanal merke ich wieder die Schmerzen im Bein. Und wie. Ich kann nur noch humpeln. Mist, da ist wohl doch irgendwas nicht ok. Ich humpele trotzdem erstmal zum Erdinger Alkoholfrei Stand und genehmige mir ein Weizen. Nachdem ich ein wenig verschnauft´habe, und mit Obst und Riegeln gestärkt bin, geh' ich zum Auto um die Dusch' Utensilien zu holen. Jeder Schritt eine Qual. Was ist da blos passiert ?
Tja, so kann's gehen. Das war mein letzter Wettkampf für 2007. Die Schmerzen haben sich nach mehrerer Untersuchungen als Ermüdungsbruch im Schambeinast herausgestellt. 3 Monate Laufpause, Mehrere Physio Therapie Anwendungen, Gymnastik und nichts ist mehr wie es vor der Verletzung war.

Sonntag, 26. August 2007

29. Koberstädter Waldmarathon

Mein Marathondebut

Wie konnte es dazu kommen ?

Ganz einfach.

Irgendwann lief ich im Training meine Standart Sonntagsrunde (ca.17KM) einfach 2x . Ich wollte mal sehen was da passiert, jenseits der 30KM Marke. Und was ist passiert ? Gar nichts, kein Runners High oder sonst irgendwelche magischen Erscheinungen. Es hat auf den letzten Metern ein wenig in den Beinen geschmerzt, aber ansonsten gings eigentlich. Der nachfolgende Tag war auch etwas anstrengender auf den Beinen. Aber sonst alles bestens. Nachdem ich die Lauferei immer ernster genommen habe, und inzwischen ein paar 10'er und HM's gelaufen bin, war nach diesem Trainigslauf klar, daß ich die fehlenden 8 KM auch noch irgendwie hinbekommen werde.

Meine Wahl viel auf den Koberstädter Waldmarathon. Also ein Marathon ohne den großen Firlefanz wie in Frankfurt, Mainz oder sonst irgendwelchen großen Veranstaltungen.

Das Training hab ich jetzt deshalb nicht großartig geändert. Kein Trainingsplan, keine langen Läufe, einfach normal weitertrainiert, an den Wochenenden an 10'er oder HM's teilgenommen und unter der Woche Abends ne Runde gedreht. In der Regel so 3-4 Einheiten pro Woche mit insgesammt 40-60 KM. Als Ziel hatte ich mir also erstmal ankommen und wenn möglich unter 4 Stunden gesetzt. Die Pace sollte die 5min/Km erstmal nicht überschreiten.

Da die Strecke ganz in der Nähe von meiner Arbeit liegt, bin ich dort Abends ab zu hin gefahren und hab mich quasi mit der Strecke vertraut genmacht. Ein paar Steigungen waren schon drin. Aber alles im Rahmen der vertretbaren.

Ich wollte nichts dem Zufall überlassen und bin gleich Samstags hingefahren um mir meine Startunterlagen abzuholen. Im kleinen Sportstadion in Egelsbach war dann schon ein Zelt aufgebaut. Alles top organisiert, nette und freundliche Helfer, alles sehr familiär. Kurz um, man fühlt sich wohl !
Den Sonntag bin ich sehr früh in Richtung Egelsbachs aufgebrochen. Gegessen habe ich nichts mehr. Zu groß war die Angst vor Seitenstechen. Lediglich Kaffee habe ich getrunken, da ich das so gewohnt bin. In Egelsbach angekommen, noch gar nix los. Der ganze Parkplatz für mich. Eine Hand voll Läufer waren schon da. Um nicht ganz so saft und kraftlos an den Start zu gehen, habe ich dann 30min vor dem Start noch so eines dieser Energy Gel Packs mit Wasser runtergespült.

Nochmal ein bischen warmlaufen und zum Start. Um 8 Uhr gehts los.

Die ersten zwei Kilometer geht es noch durch Egelsbach über die B3 in den Koberstädter Wald. Hier kenne ich mich jetzt gut aus, da ich in den Wochen vorher genau auf dieser Strecke trainiert habe. Es geht erstmal im großen und ganzen fast nur bergab. Nicht viel, aber man merkt es schon. Es strengt nicht so an. Den Plan, unter 5min/Km zu laufen halte ich locker ein. 4:50,4:58,4:52,4:47;4:40 das sind meine ersten KM Zeiten. Im habe Probleme mit meinem Pulsmesser, ständig zeigt er nur Mist an. Ich versuche das Problem zu beheben, aber es klappt nicht. Ausgerechnet jetzt, bei meinem ersten Marathon ohne Pulsmessung laufen. Es hilft ja nichts, ich muß eben so weiterlaufen. Zu allem Unglück sticht mich jetzt auch noch eine Wespe oder irgend so ein Insekt knapp über den Fußknöchel. Das kann doch nicht wahr sein ! Hoffentlich wird das nicht dick. Ich merke den Schmerz vom Stich noch ein paar Kilometer lang, aber irgendwann ist es weg und wird scheinbar auch nicht dick. Die ersten Steigungen kommen, aber das nehme ich noch locker, es ist ja fast nie eine lange Steigung. Immer wieder kommen Passagen in denen es wieder abwärts geht zum erholen (bis hier hin). Andreas und Bettina stehen am Wildtor, welches heute extra für den Lauf offen ist, zum Waldparkplatz Messel. Super, extra wegen mir so früh auf den Beinen. Danke !! Ich drücke Andreas meinen Pulsbrustgurt in die Hand "da, der funktioniert net mehr, nimm ihn bitte". Jetzt kommt mein Lieblingsstück der Strecke. Ein längeres Stück abwärts, vorbei an einem Teich und wieder ein Stück hoch. Auch das läuft ja super denke ich. Den Stich überhalb des Knöchels habe ich schon fast vergessen. Ich nähere mich dem 4km langen Zusatzabschnitt welchen ich nur in der ersten Runde laufen muß. Die 10KM Zeit lag bei 47:55 es geht so langsam Richtung HM Marke. Ein Streckenposten mit dem Fahrrad begleitet mich ca 10min lang.Das ist mir recht, dann es ist ja sonst nix los, man läuft fast alleine. Die HM Marke kommt, die Uhr zeigt 1:41:35. Das bedeutet im großen und ganzen ein sehr ausgeglichener 1. Abschnitt obwohl jetzt doch schon ein paar Steigungen zu nehmen waren. Ich habe mir angewöhnt im 5km Takt einmal Wasser und einmal Iso Getränke zu nehmen. Das klappt gut es gibt keine Seitenstechen. Ein riesiger Wasserstahl bei KM 24 von der Egelsbacher Feuerwehr. Allerdings "umlaufe" ich das Ding. Ich bin noch gar nicht so verschwitzt. Überhaupt läuft es sehr gut, allerdings weis ich ja nicht was ab KM 34 so kommt. Noch nie bin ich vorher im Training weiter gelaufen. Die zweite etwas kürzere Runde beginnt. Leichtes Gefälle und eine Fotostation. Mir geht es super, also halte ich den Daumen nach oben Richtung Fotograf. Die Zeiten Bewegen sich jetzt sogar im 4:40/km Bereich, aber es geht ja auch wieder leicht abwärts. Ab KM 30 sind ein paar Steigungen zu nehmen, und ich brauche 3KM lang knapp über 5 Minuten auf den KM. Aber das stört mich nicht, ich fühle mich immer noch gut, die Stecke ist mir bekannt, ich weis was noch kommt. Nach dem Messeler Tor der Anstieg, das sollte die letzte größere Hürde werden. Wenn das geschafft ist, dann kann eigentlich nichts mehr passieren. Am Messeler Tor vorbei nochmal runter zum Teich, die Zeiten werden im Gefälle nochmal etwas besser. Es kommt eine 4:50 und eine 4:49. Jetzt passiere ich KM 34. Es geht aufwärts. Noch nie bin ich so weit an einem Stück gelaufen. Ich nehme die Steigung in einer 5:01/KM. Geht doch ! Nochmal ein kleines Gefälle vor dem letzten großen Anstieg mit 4:40/KM. Jetzt wird es hart, nun muß ich wirklich kämpfen. Und das zieht sich so lange. Keine Verschnaufpause möglich nur noch aufwärts 2KM lang. Es wird eine 5:43 und eine 5:32/KM. Geschafft, der Rest sollte kein Thema mehr sein. Fast nur noch eben und abwärts. Jetzt bin ich mir sicher. Es wird klappen, das Marathondebut. Wieder vorbei an der Wasserfontäne der Freiwilligen Feuerwehr Egelsbach. Die Autobahnbrücke kommt. Die letzte Anstrengung. Noch 2KM. Der letzte Verpflegungsstand. Ich mach noch Witze mit den Helfern am Stand. Was sagt eigentlich die Zeit ? 3:14:09 und wir sind bei KM 40 ! Also nochmal beeilen, dann ist sogar ne Sub 3:25 drin. Aber irgendwie nach der Autobahnbrücke bin ich doch langsam am Ende. Ich reiße mich zusammen, aber es tut ganz schön weh. Auf jetzt ! Der letzte KM durch Egelsbach. Leider kaum Zusachauer. Das Stadion kommt und ich biege ein. Der Triumpf ist fast greifbar. Ich höre den Sprecher : "ist das schon die erste Frau ?.........nein, doch nicht !". Schon wieder sorgen meine langen Haare für Verwirrung.....man gewöhnt sich im laufe der Zeit aber an solche Kommentare, und ich denke der Sprecher hat es auf die Entfernung tatsächlich nicht genau gesehen. Der Zielbogen kommt näher, es wird eng mit der SUB 3:25. Eigentlich wollte ich ja nur durchkommen, aber das lasse ich mir jetzt nicht nehmen. Ab durchs Ziel. Geschafft. Ich kann's kaum glauben. Ich bin meinen ersten Marathon gelaufen ! Die Zeit 3:24:56 ! Es hat sogar für ne SUB 3:25 gereicht. Das Glücksgefühl überwiegt und ich merke kaum was von den Strapazen. Jetzt gehöre ich auch dazu, zu den Marathonläufern. Und es war einfacher als ich gedacht hatte. Nach dem Duschen verweile ich noch ein wenig auf dieser wirklich supertollen Laufveranstaltung. Das ist sensationell, was hier im kleinen Egelsbach auf die Beine gestellt wird. Und dann diese schöne familiäre Atmosphäre mit Kaffee, Kuchen und Weizenbier. Einfach toll !
Auf der Heimfahrt kann ich es immer noch nicht glauben. Ich habe einen Marathon gefinished ! Heute Abend wird gefeiert !