Dienstag, 21. Juni 2011

Knie Arthroskopie

Das wurde jetzt aber Zeit. Nach einem Jahr Knieknacken oder schnallen, und zuletzt nur noch Schmerzen, habe ich mich zu einer Knie-Arthroskopie entschlossen.

15.6.2011
Vorstellung beim Speziallisten
Diagnose: sogenannte Plica Falte ist hinter der Kniescheibe entstanden und reibt am Knorpel
Empfehlung: so schnell wie möglich operieren (Plica-Resektion)

21.6.2011
Athroskopie ambulant durchgeführt
- nicht viel davon mitbekommen, da Vollnarkose. Hinterher natürlich Schmerzen im Knie und die üblichen nach OP Erscheinungen. Das ist nicht schön, aber es läßt sich aushalten. Es gibt Schmerzmittel dagegen.



Für die Hobby Chirurgen: ein paar Bilder aus dem Arthroskop

22.6.2011
Trainage gezogen
- das ist nicht so schmerzhaft wie viele immer berichten!
Gespräch mit behandelndem Arzt über den Verlauf der OP:
- Plica entfernt, beschädigten Knorpel geglättet. Es war höchste Zeit für diesen Eingriff

24.6.2011
3.Tag nach OP. Ich gehe wieder arbeiten. Knie am Abend doch sehr stark angeschwollen. Werde mehr kühlen müssen. Kaum Schmerzen, aber Druck auf Knie.



3 Tage nach op: kaum zu übersehen, das Knie ist geswchwollen

28.6.2011
1 Woche nach der OP. Knie total angeschwollen. Bin sogar am Wochenende kurzfristig ins Krankenhaus gefahren, da die Schmerzen doch sehr heftig wurden. Es wurde überlegt zu punktieren, dann aber doch gelassen. Habe in dieser Zeit nur noch gekühlt und hochgelgt. Ganz schön gequält auf der Arbeit. Schmerzen ziehen in den Oberschenkel und Kniekehle. Knie selbst nur leicht schmerzempfindlich.
Wieder Kontrolle beim Orthopäden:
Nicht bedenklich aber schmerzhaft, sowas kann vorkommen. Orthopäde will mich 10 Tage krankschreiben. Habe abgelehnt. Nutze jede Gelegenheit zum kühlen. Sogar morgens vor der Arbeit.



eine Woche nach der OP, Knie ist extrem angeschwollen. Sehr schmerzhaft

1.7.2011
Wieder Besuch beim Orthopäden. Knie immer noch super dick. Nur leichte Verbesserung. Arzt meint das wird schon. Nochmal Zähne zusammenbeißen. Bekomme Lymphdrainage verschrieben. Punktieren soll noch vermieden werden.

2.7.2011
Es geht tatsächlich etwas besser. Ich gehe zum ersten mal ohne Krücken zum Altglascontainer und wieder zurück. (100 Meter einfacher Weg)

6.7.2011
Die ersten Treppenstufen klappen schon ohne Krücken. Heute ganz ohne Schmerztablette ausgekommen.



Langsam geht es voran, die Schwellung ist zwar noch da, aber nicht mehr so schlimm wie noch vor ein paar Tagen.

8.7.2011
Knie wieder sehr angeschwollen. Treppenstufen Vesuche waren wohl doch etwas zu früh. Kontolle beim Orthopäden: "na das sieht schon besser aus!" Was für ein Gelaber, nix sieht besser aus! Immer noch dick und Schmerzen. Brauche halt noch Zeit und Geduld.

11.7.2011
Endlich erste Lymphdrainage. Und schon geht es mir besser. Nächsten Tag Knie angenehmer und nicht mehr so dick. Trotzdem immer noch Krücken. Treppensteigen nicht möglich. Täglich kühlen geht weiter.

18.7.2011
Wieder Untersuchung beim Orthopäden. Krücken sollen jetzt trotz Probleme weggelassen werden. Außerdem 4x Laserbehandlung (hoffentlich zahlt das die Kasse). Laserbahenadlung spürt man nicht. Ich hoffe mal es bringt was. Lymphdrainage dagegen bringt merklich Abschwellung.

22.7.2011
Schwellung deutlich zurückgegangen, die Schmerzen und Probleme bleiben jedoch. Ich quäle mich zum ersten mal in der Firma 2 Stockwerke die Treppen nach oben im richtigen Schritt! Runter immer noch ne Qual, das Knie klappt praktisch weg.
Erschreckend: Oberschenkelmuskulatur im operierten Bein ist fast komplett weg!

1.8.2011
Wieder Kontrolle beim Orthopäden. Immer noch Probleme beim Laufen. Treppen runter geht nicht. Rauf mit Problemen. Geradeauslaufen mit leichtem hinken. Arzt findet aber Knie "viel besser" und begründet die Probleme mit fehlender Muskulatur. Also ab jetzt schön Radfahren und Gymnastik. Weiterhin Physiotherapie zur Unterstützung. Allerdings Berlin Marathon Ende September lt. Arzt wegen fehlender Muskulatur nicht möglich.

4.8.2011
Nach 3x1 Stunde Ergometer + 10min Crosstrainer geht es etwas besser. Aber jetzt auch wieder verstärkt leichte Schmerzen und es knackt ab und zu im Knie bei bestimmten Bewegungen.

6.8.2011
Ergometertraining nicht mehr möglich. Knie knackt und fühlt sich unangenehm an. Steige um auf Crosstriner. 3x1 Stunde. Dannach Knie Innenband Schmerzen, Knacken, angeschwollen. Ziehe noch die Pilatesstunde durch dann erstmal kein Training mehr.

16.8.2011
Nach gestrigem Orthopädenbesuch total geknickt. Kein Laufen, erst Muskulatur aufbauen, sonst geht da gar nix. Auch wenn es wehtut und knackt, ich muß jetzt dranbleiben will ich noch eine realistische Chance auf Berlin Marathon haben.
Also Zähne zusammen beißen und weitermachen. Ergometer, Crosstrainer, diverse Beinpressen alles läuft ohne Probleme. Zum Schluss will ich's wissen. Laufband! Erst mit festhalten im Hinkegang. Volle Konzentration, Füße abrollen und siehe da, nach ca 2 Minuten wird aus dem gehinke ein halbwegs runder Bewegungsablauf. Ich lasse die Hände los und laufe freihändig 10 Minuten. Wie geil ist das denn? Genau 2 Monate nach der OP. Jetzt geht es aufwärts!

23.8.2011
3 Tage heftiges Training mit je 40min Rad, Geräteübungen und 5km, 6km, 7km Laufband. Jetzt sehe ich wieder Chancen für den Berlin Marathon. Allerdings jetzt total platt und leichte Achillessehnenschmerzen links. (Laufband ist halt nix für mich)

28.8.2011
Trotz aller anderen neuen Problemen wieder ins Lauftraining eingestiegen. 4 Einheiten. insgesammt 32,8km. Hoffe das wird klappen bis Berlin Marathon.

11.9.2011
Nach zwischenzeitlichen 15km im Training (Woche 46km), jetzt der Rückschlag. Schmerzen im Knie und auch wieder das berüchtigte Knacken beim Treppensteigen. Schöne Scheiße! Training fast komplett ausgelassen. Morgen 12.9. Termin beim Orthopäden. Hoffentlich mal Klarheit.

12.9.2011
Kontrolle beim Orthopäden: Ich muß noch mehr Muskelaufbautraining machen (jeden Tag 1-2 Stunden im Studio reichen wohl noch nicht) zusätzlich wieder 4 Einheiten Lasertherapie gegen die Schmerzen. Laufen darf ich jetzt ganz offiziel. Kaputt machen kann ich nichts mehr, auch wenn es schmerzt und knackt! Na dann, Berlin ist also klar ;-) !



Mit dem Laser gegen die Schmerzen

18.9.2011
Ich glaube der Durchbruch ist geschafft. Alternativ Training im Studio weiter verschärft. Am Mittwoch erster halbwegs guter Lauf über 12,5km. Freitag dann 21km relativ Schmerzfrei. Sonntag 21,5km so gut wie ohne Schmerzen.

Oktober 2011
Knie knackt wieder beim treppensteigen, das wird noch ein langer Prozess werden. Aber die Schmerzen welche ich vor der OP hatte sind verschwunden!

Samstag, 11. Juni 2011

6.ING Europe Luxembourg Marathon



3.Start in Luxembourg. Diesmal unter erschwerten Bedingungen.

Das hatte ich mir auch alles anders vorgestellt. Mein Lieblingsmarathon steht auf dem Programm und ich bin total im Eimer! Seit dem Mannheim Marathon vor 3 Wochen habe ich eine hartnäckige Erkältung die einfach nicht verschwinden will. Erst Mitte letzter Woche ganz vorsichtig das Training wieder aufgenommen. Aber alles mehr schlecht als recht. Es sollte nicht einfach werden in Luxemburg. Zusätzlich noch die dauernden Knieschmerzen ausgelöst durch einen Knorpelschaden. Aber Luxemburg lasse ich mir nicht nehmen. Zumal es vielleicht für längere Zeit der vorerst letzte Marathon sein könnte. Nächste Woche ist Termin beim Arthroskopie-Speziallisten. Es geht ja so nicht mehr weiter.



Mit Fenchel und Tee gegen den Schleim auf den Bronchien. Zusätzlich noch Prospan flüssige Lösung gegen Schleim und Hustenreiz. Übrigens sehr zu empfehlen, da in kleine Tütchen abgepackt. Kann man prima zum Marathon mitnehmen!

Wie üblich für Luxemburg die kostengünstige "all in one day" Aktion ausgewählt. Das bedeutet: Samstags 13:45Uhr 255km hinfahren, 17:00 Unterlagen klarmachen und Umziehen, 19:00Uhr Marathon laufen, 22:30 Uhr duschen, 01:00Uhr (solange ist der Parkplatz gesperrt) 255km heimfahren.



Wie immer, bereits alle Parkplätze überfüllt.....



....aber nicht für'n Smart



alles wie gehabt. ING-Löwe thront auf dem Berg



nur das Wetter nicht so wie sonst. Es geht ein heftiger Wind und es droht zu regnen

Erst mal die Unterlagen klar machen und ein wenig auf der Masse rumlaufen.



Wie immer großes Medieninteresse



die letzten Meter zum Zieleinlauf



und der Zielbogen. Ich bleibe dabei in der Coque war es irgendwie schöner als auf dem Lux-Expo Gelände!



Startnummer suchen



Unterlangen abholen



sicher ist sicher. Chiptest

Auf der Fahrt hatte ich schon ein paar Nudelreste und eine Banane gegessen. Aber heute probiere ich was ganz neues aus.



2 Stunden vorm Wettkampf genommen, soll dieses Zeug den Ermüdungsfaktor abwehren, und bis zu 15% mehr Ausdauerkapazität liefern. Billig war es jedenfalls nicht. Ich denke genau das richtige für einen Marathon am Abend.

Ich bin hin und her gerissen. Ein langarm unterzieh Shirt, oder doch kurz? Jedenfalls ist es sehr windig und auch Regentropfen fallen ab und zu vom Himmel. Wenn ich jetzt überlege, dass ich um 22Uhr locker noch unterwegs bin, dann sollte doch so ein dünnes Langarm Unterzieh Shirt nur von Vorteil sein. Gerade wegen der Erkältung. Ok, ich zieh es mal an. Läuferbeutel geschnürt und wieder zurück in die Lux-Expo. Dichtes Gedrängel schon überall. Irgendwie wird mir das doch zu warm und ich entschließe mich gegen das Langarm unterzieh Shirt. Beutel abgeben und raus zur Startaufstellung.



so langsam wird es voll, es dauert ewig, bis ich endlich bei der Abgabe der Läuferbeutel bin



Ein wenig überfordert waren die Helfer schon, da man ja immer erst kurz vor knapp der Beutel abgibt.



auf geht's raus in den Block und zwar ohne Langarmshirt.

19:00 Uhr Start

Als hätte ich es gewusst. Es regnet! Noch 10 Minuten bis zum Start. Schuhschnürrung checken, bisschen Wade und A-Sehne dehnen. Dann ist es soweit. Aus den Lautsprechern dröhnt "I like to move it" der Startschuss fällt.

Bisschen Gedrängel um die erste Kurve, vorbei am kleinen Parkplatz der Lux-Expo, durch den Kreisel und endlich mehr Platz zum laufen. Die ersten KM sind eher langweilig. Vorbei am RTL Sendezentrum, über das Kirchberg Plateau, Kirchberg Campus Gelände und vorbei an der Coque. Zum Glück hat sich der Regen schnell verzogen, zahlreich stehen hier schon die Zuschauer an der Strecke und heizen ein. Da ist es kein Wunder, dass man trotz guter Vorsätze schon mal ne Schippe drauflegt. So passiere ich die 5km Marke nach 21:51min. Also ein Schnitt von 4:22min/km. Weiter die in Bau befindliche Avenue John F. Kennedy hinunter auf die "rote Brücke". Ich höre schon die Menge toben am Roundpoint Robert Schuhmann. Jetzt wird es richtig geil! Es gibt wieder die Läufergassen. Nicht mehr so viele Absperrungen wie im letzten Jahr. Ja super! Teilweise wie bei den Bergetappen der "Tour de France"! Ich weis genau warum ich hier immer wieder laufe! Wegen diesem Publikum. Es ist einfach nur geil! Weiter durch den Stadtteil Limpertsberg. 10KM Messmatte, Uhr zeigt 43:19min. Ich bin sogar noch schneller geworden. Mein Schnitt ist inzwischen bei 4:20min/km. Aber ich laufe hier ja nicht zum ersten Mal und weis genau, dass man im 2.Abschnitt alles wieder nach oben laufen muß. Luxemburg ist nicht nur einer der schönsten Marathons, sondern auch ein Paradies für Laufbetrüger! Es gibt haufenweise die Möglichkeit Ecken und Kanten über die Bürgersteige trotz Markierungen abzukürzen. Ja sogar komplette kleinere Plätze kann man so einsparen. Als sich gerade mal wieder eine Möglichkeit ergibt geschätzte 20 Meter abzukürzen platz mir der Kragen. Der erste kürzt ab und die ganze Meute hinterher. Und das vor den Augen der Streckenposten. Ich bin nicht mehr zu halten bei solch einer dreisten Unsportlichkeit. "Ihr gehört doch alle disqualifiziert, Ihr Betrüger, da lauft Ihr nur den halben und seit noch nicht mal in der Lage 21km ehrlich zu finishen". Niemand sagt was, ein paar lachen nur. Ich werde diesen Lauf ehrlich beenden, diesen Selbstbetrug habe ich wirklich nicht nötig. Manchmal wird das sogar von den Zuschauern honoriert, und es gibt extra Applaus für die Fairness. Hatte ich nach ein paar Kilometern noch Probleme mit der linken Wade und den dazugehörigen Achillessehnenansatz, läuft es jetzt richtig rund. Keine Knieprobleme, alles gut. Außer der Kraft, die läßt jetzt merklich nach. Es fällt mir nicht mehr so leicht so locker zu laufen. Runter zum "Champ du glacis". Hier brennt echt die Luft. Mir kommt es so vor, als sei ganz Luxemburg an der Strecke. "Allez Fronk" höre ich es immer wieder. Die sind so geil hier in Luxemburg. Das ist niemals mit einem deutschen Städtemarathon vergleichbar! Weiter führt die Strecke durch den Stadtpark, ein ständiges auf und ab zehrt an den Kräften. Nun kommt der nächste Knaller. Die "Centre-Ville". Durch die engen Fußgängerzonen, vorbei an den begeisterten Zuschauern an den Absperrgittern. Jetzt die Qual der Wahl bei KM15, Halbmarathon oder Marathon. Na also, was für ne Frage. Rechts rum - Marathonstrecke, durch die Passage. Hier war doch immer der Schokoladenhändler mit den leckeren Sachem im Schaufenster. Aber diesmal gibt es hier nur Wurst zu sehen. Hier ist jetzt ne Metzgerei! Na damit kann ich nix anfangen. Noch ein bisschen durch die Innenstadt. Ich geniese nochmal die tolle Atmosphäre, denn jetzt kommt bald der etwas langweiligere Teil der Strecke. Noch einmal in den Stadtpark und dann raus in den Stadtteil Belair. Das ist jetzt nun wirklich ne blöde Streckenführung zwischen Neubaugebiet und halb fertigen Häusern. Es wird Zeit für das erste Gel. Über die Avenue Gaston Diderich geht es wieder zurück zum Stadtmitte. durch den Parc Ed Klein auf die Avenue Marie Therese. Es kommt der Halbmarathondurchlauf. 1:31:44 macht ne Pace von 4:21min/km. Wie in aller Welt kann ich dieses Tempo laufen? Ich hab doch am Mittwoch kaum noch die lockere 60min Jogging Runde hinbekommen. Aber jetzt geht es ja erst richtig los. Stadtteil Merl und Hollerich im Westen müssen erst mal gepackt werden. Immer wieder Zuschauer an der Straße mit kleinen privaten Partys. Teilweise wird hier Sekt und Wein zum Marathon schauen getrunken. Aber die Luxemburger lassen sich nicht lumpen. Immer wieder Anfeuerungsrufe. Meine Pace geht jetzt doch stark auf die 4:30min/km zu. Ich muß mich dagegen stemmen, versuche immer wieder an Läufern dranzubleiben. Aber ich muß feststellen, dass die Mitstreiter genauso abbauen wie ich. Am Ende überhole ich die meisten sogar noch. Wende bei KM23, über den Parc du Merl zurück zur Avenue Marie Therese. Vor mir liegt die Brücke "Pont d'Adolphe" da müssen wir rüber und dann kommt der Hammer "Tal de Petrusse". Also nochmal ganz locker entspannen. KM28 kommt. 4:40min habe ich für den letzten KM gebraucht. Noch 14 KM bis zum Ziel. Die Brücke ist geschafft. Ein paar Schleifen noch im Stadtteil Gare und dann geht's steil nach unten ins Tal de Petrusse. Diesmal versuche ich irgendwie so schonend wie möglich da runter zu kommen. Unten angekommen ist es sehr schwer wieder in Tritt zu kommen. Ich passiere die KM30 Marke bei 2:11:30. Das ist ein Schnitt von 4:23min/km. Auf weiter irgendwie muß ich das jetzt zu Ende laufen. Ich überhole Dietmar Mücke besser bekannt als "Pumuckl" der diesen Lauf selbstverständlich barfuß läuft. Das alles für die Aktion "Menschen für Menschen". Eine prima Sache! Wie macht der das bloß? Ich habe mir bereits mit Schuhen meine ganzen Knochen ruiniert. Unglaublich! Die Strecke steigt wieder an, jetzt wird es ganz brutal. Raus aus dem Tal de Petrusse. Wieder im Stadtteil Gare. Ich bin mittlerweile mit ner Pace von 4:50min/km unterwegs. Es geht fast nur noch stetig bergauf. Das macht mich total kaputt. Wende am historischen Bahnhof, nur noch ferngesteuert ist mein Lauf. KM34 kommt. Das muß doch irgendwie zu packen sein. Über die Brücke "Viaduc" rüber zur "Centre Ville". Wo bleibt nur der nächste KM Marker. Ich kipp hier gleich um. Was für ein gnadenloser Einbruch. Die nicht ausgestandene Erkältung rächt sich gnadenlos. KM35 passiert. Wenigstens mal wieder ne 4:47min/km. Volksfest auf dem "Place de la Constitution". Hier jetzt noch mal eine Runde drehen, dann in die Innenstadt. Die Stimmung wird mich hoffentlich aufheitern. Vorbei an der Kathedrale Notre Dame de Luxembourg, aber das nehme ich alles irgendwie nicht mehr wahr. Innenstadt, die Leute jubeln machen die Welle, rufen meinen Namen. Das treibt mich nach mal an. Ich muß jetzt irgendwie dran bleiben. Bloß nicht gehen, das wäre fatal. Los jetzt, reiß dich zusammen, rede ich mir immer wieder ein. Aber es sind ja noch über 6km zu laufen. Irgendwie schaffe ich es dank dem grandiosen Luxemburger Publikum denn Schnitt bis KM37 unter 5min/km zu halten. Aber jetzt befinde ich mich auf dem Anstieg zum Kirchberg. Jetzt geht es fast nur noch rauf. Diese lange Straße nimmt kein Ende. Es wird duster. Ich versuche alles zu mobilisieren. In meiner Verzweiflung greife ich sogar zu Cola am Getränkestand. Was für ein Fehler! Das Zeug liegt ja so schwer im Magen. Ich hätte es doch wissen müssen. Noch ein Problem mehr. KM39 kommt. Jetzt habe ich die 5min Grenze überschritten. Je 5:02min/km für die letzten beiden KM. Das war irgendwo klar. Nur noch durchkommen, die Zeit ist doch gar nicht so schlecht! Jetzt kommt nochmal die Ultimative Herausforderung kurz vor Schluss. Abzweig in die Rue Richard de Coudenhove Kalergi. Diese Straße hat jetzt ne gefühlte Steigung von 20%. Nur noch da rauf, der Rest geht dann von alleine! KM40 Schild ist nicht zu sehen, aber da müßte es doch stehen. Nun gut, die Uhr sagt Pace 5:15min im Augenblick. Es müßten noch 2km sein so wie ich das einschätze. Nur noch dieser Boulvard Pierre Frieden, dann bin ich an der Expo. 2km die sollten doch vorbei gehen. Jetzt kommen hier auch noch Autos gefahren und wir müssen die Spur wechseln. Was soll das denn jetzt? Jeder Meter ist doch jetzt zuviel! Ja endlich KM41 ist zu sehen. So jetzt mal schauen, 3:05:55. Sagen wir mal noch 6min für die letzten 1,2km. Weiter durchhalten, Über den Kreisel, das Expo Gelände liegt vor mir. Was für ein geiler Anblick. Vorbei am Parkplatz, noch diese Schleife, der Eingang des Messe Geländes kommt immer näher. Rein gehts, die Ehrenrunde noch unter Lightshow und lauter Musik. Ich hab es geschafft. Ich freue mich wirklich, aber irgendwie bin ich zu platt um jetzt großartig zu jubeln. Einfach nur noch finishen und ab zu den Fressständen! 3:11:53 meine Zeit. Das hätte ich vorher nie und nimmer gedacht. Unter diesen Umständen.
Im Zielbereich fange ich trotz Kälteschutz Tüte sofort an zu zittern. Also nicht lange rumlatschen. Läuferbeutel, duschen und dann futtern. Schnell noch ein paar Getränke genommen um den Wasserpegel wieder aufzufüllen, dann gleich in den Duschtruck.



ziemlich am Ende, aber dennoch Luxemburg ordentlich gefinished in 3:11:53



Bier wurde gesponsert von Karlsberg, aber irgendwie nicht so gut wie das übliche Erdinger.



Zum futtern wie immer alles da was Läufer/innen nach dem Marathon braucht



Der absolute Clou: Friseur Service für die Frauen mit föhnen, styling und allem was dazu gehört. Hätte mich fast angestellt, aber Schlage war zu lang!

Es war wieder geil in Luxemburg. Auch diesmal unter schwierigen Bedingungen.
Luxemburg ist und bleibt mein Favorit!

Bilder von Luxemburg selbst gibt es genug in meinen Berichten von 2010 und 2009