Samstag, 17. August 2013

24.Leipziger 100km Lauf



Irgendwann muß man ja mal so einen 100'er laufen. Dieser Gedanke spuckt mir schon länger im Kopf rum. Klar denkt dann jeder gleich an Biel. Das fällt aber bei mir leider raus. Denn als absolut bekennender Fan vom Luxembourg Marathon gibt es Jahr für Jahr immer wieder den gleichen Terminkonflikt. Nein Luxembourg lasse ich nicht sausen! Auch nicht für Biel! Also fiel die Wahl auf den 100'er in Leipzig. Terminlich quasi ideal, da kaum andere Wettkämpfe im August angesetzt sind. Problem könnte also lediglich die Hitze werden, aber auch das wird man letztendlich irgendwie regeln können.

Ohne groß einen Kopf drum zum machen, hab ich mich dann recht frühzeitig für Leipzig angemeldet. Mein Training habe ich einfach für die 12 Wochen vor Leipzig auf 100km plus pro Woche angehoben. Ansonsten nichts geändert. Tempoeinheiten, lange Läufe, Wettkämpfe (3xMarathons, 1xHalbmarathon und 3x10'er) alles wie bisher. Erstaunlich gut verlief die Vorbereitung. Fast keine orthopädischen Probleme. Lediglich entzündete Fußballen hatten mir für ein paar Tage, jedoch ohne das Training zu unterbrechen, Schwierigkeiten gemacht. Gesundheitlich hatte sich die chronische NNH Entzündung leider wieder verschlechtert. Aber auch das hat mich nicht gehindert das Training durch zu ziehen. 4 Tage vorm 100'er gab es noch einmal Oberschenkelprobleme. Ein Stechen und ziehen in der hinteren Muskulatur. Immer wieder erlebe ich diesen Effekt. Sobald man das Training etwas runter fährt, treten irgendwelche Probleme auf die kein Mensch braucht. Also wie üblich Kinesio Tape drauf, mit ein bisschen Zug über die betroffene Stelle, und weiter geht's. Beim lockeren Abschlusstraining über 10km am Donnerstag Abend hat man das nur noch ganz wenig gemerkt. Da war ich mir schon fast sicher, dass sich das beim Wettkampf nicht auswirken wird.

Freitag 16.August

Viel mehr Sorgen als der Oberschenkel machen mir eher die permanenten Kopfschmerzen und der Druck auf Nase und Ohren. Das ganze wird natürlich nicht besser, wenn man die 430km, bei brütender Hitze und ohne Klimaanlage nach Leipzig fährt. Ich bin wirklich froh, als ich endlich im Hotel angekommen bin. Jetzt erstmal kurz ein Stündchen auf's Ohr hauen und wieder erholen.

Um 17:30Uhr treffe ich mich mit Dirk und Alex. Dann geht es zur Startnummernausgabe und Nudelparty. Die beiden sind schon seit Dienstag in Leipzig, haben das komplette Kulturprogram bereits absolviert. Der 100'er in Leipzig ist einer meiner Highlights in diesem Jahr. Für Dirk und Alex ein weiterer Schritt zur Deutschen Meisterschaft im 24 Stundenlauf am 7/8 September in Karlsruhe.

Das Gelände des LC Auensee Leipzig liegt etwas außerhalb, im Westen von Leipzig. Urig und gemütlich, liegt der Sportplatz im Wald. Ein paar Zelte sind aufgebaut. Die Nudelparty ist schon im vollen Gange. Keine Massenveranstaltung, alles hat den Charme eines kleinen überschaubaren Volkslaufes. Die Helfer des Vereines sind sehr freundlich, witzig und irgendwie hat man gleich das Gefühl, man gehört hier dazu. Die Nudeln sind schon in der Startgebühr von 40Euro inbegriffen. Sogar eine 2.Portion gibt es gratis. Beim Essen wird nochmal die Laufeinteilung bequatscht. Dirk und Alex wollen sich auf keinen Fall abschießen wegen dem 24 Stunden Lauf in 3 Wochen. Ich hatte mir vorgenommen mit einem 5'er Schnitt zu starten und bis KM60 zu halten. Dann die restlichen 40km irgendwie durchbeißen. Am Ende sollte eine Zeit unter 9 Stunden auf der Uhr stehen.



Nudelparty, Getränkeausgabe, Nachmelder und Startnummerdruck alles unter einem Dach.



Startnummernausgabe und Essgelegenheit im anderen Zelt



alles hat seine Ordnung bei der Startnummernausgabe



Dirk und Alex füllen das Nachmeldeformular aus



Start und Ziel sind schon aufgebaut



Die leicht geänderte Strecke. Ganz so klar ist mir das noch nicht.



Großzügige Portionen und sogar Nachschlag ist im Startpreis mit drin



Karboloading mit Wettkampfbesprechung

Am Freitag wird nicht mehr viel gemacht. Nach der Nudelparty geht es ins Hotel. Ich packe meine Sachen für den nächsten Tag und versuche früh zu schlafen. Leider klappt das nicht so und ich wache ständig auf. Der Kopf brummt immer noch, kaum Besserung. Ich fürchte echt schlimmes für den nächsten Tag. So kann man doch unmöglich an der Startlinie zu einem 100'er stehen.

Samstag 17.August

Um 4 Uhr stehe ich auf. Eigentlich zu spät um noch ein Frühstück bis zum Start um 6 Uhr zu verdauen. Aber der Schlaf ist echt wichtig. Und heute bin ich ja nicht so schnell unterwegs. Der Schädel brummt immer noch. Aber ein bisschen besser als Gestern ist das schon. Also gleich mal starken Kaffee kochen und 2 Brötchen mit Honig und Banane schmieren. Beim Frühstück stelle ich mir die Frage der Schuhe. Mit was läuft man denn so ein 100'er? Ich habe 4 Paar Schuhe mitgenommen:

Asics DS Trainer 17 mit 900km eigentlich schon ausgelatscht
Asics DS Trainer 17 mit 60km irgendwie noch etwas steif
Brooks Ghost 5 mit 430km
Brooks Racer ST5 mit 100km

Entscheidung getroffen. Der ausgelatschte DS Trainer ist wohl die beste Wahl für so eine Strecke. Ich hatte lange auch über den Racer ST5 nachgedacht, aber der Kurs ist zum größten Teil auf Waldboden. Das wird mit zunehmender Kilometerzahl mehr Probleme machen, als dass es sich aufgrund des geringeren Gewichts und direkterem Laufgefühl rechnen würde.

5 Uhr Abfahrt am Hotel zum Auensee. Auf dem Gelände des LC Auensee Leipzig ist schon ganz schön was los. Wir haben extra einen Klapp-Tisch als Versorgungspunkt mitgenommen. Alles mal aufgebaut. Man weis ja nie was man im Laufe des Wettkampfes so alles braucht. Sogar Ersatzschuhe werden unter dem Tisch deponiert. Eine kleinere Schlage hat sich vor den gerade mal 2 Toiletten für die Männer gebildet. Die üblichen Dixi Klos sucht man vergebens. Es gibt keine! Ich schaffe es gerade so nochmal dran zu kommen. Kurz vor 6 Uhr stehe ich an der Startlinie. Der Veranstalter erklärt nochmal dass es aufgrund von Hochwasserschäden eine kleine Streckenänderung gibt, aber alles weiterhin amtlich vermessen und somit Bestenlisten fähig. Wir feuern uns nochmal gegenseitig an, und Punkt 6Uhr fällt der Startschuss.



Marathonfrühstück. 2 Brötchen mit Honig und Banane. Dazu reichlich Kaffee



unser Versorgungstisch. Voll gepackt mit legalem Doping

6 Uhr Start:

Runde 1:

Ein kurzes Stück auf der Aschenbahn, dann wird der Sportplatz verlassen. Weiter auf Asphalt vorbei an einzelnen Häusern und Kleingärten. Schnell ist KM1 erreicht und mit 4:51min etwas schneller als ich mir das vorgestellt hatte. Weiter am ersten Versorgungspunkt vorbei, geht es leicht ansteigend auf eine Holzbrücke über den Luppe Kanal. Sofort geht es auf der anderen Seite links runter auf einen Wald/Schotterweg. Schwer zu laufen, und schon jetzt bin ich froh meine DS Trainer für diesen Kurs ausgewählt zu haben. KM2 ist mit 4:56min vom Tempo her genau richtig. Auf einem Schild wird schon mal hingewiesen, dass man hier in der 5.Runde die Marathondistanz passiert. Der Weg wird immer beschissener, und so wie ich das verstanden habe, müssen wir hier auch wieder zurück laufen. Es geht weiter am Nahle Auslaßbauwerk. Eine Art Wasser Sperre welche bei Hochwasser geöffnet werden kann, um den Auenwald zu fluten. Genau das ist wohl vor kurzem gemacht worden, und dadurch ist der Streckenabschnitt durch den Auenwald heute nicht passierbar. Die Betonplatten vor dem Auslassbauwerk sind mehrfach gebrochen, man muß aufpassen wo man hin tritt.
Kleiner Anstieg rauf zum "Pilz". Hier gibt es einen Doppelversorgungspunkt mit allem möglichen Krams. Hier folgt jetzt auch der Abzweig nach rechts zur Wendepunktstrecke. Der Boden ist wieder angenehm zu laufen. Vorbei am KM3 Schild, die Pace hat sich jetzt auf 4:45min/km eingependelt. Das ist viel zu schnell, aber irgendwie war mir das klar.

Der Wendepunkt kommt. Zwei Streckenposten notieren die Nummern der Läufer/innen, schließlich soll ja niemand betrügen. Nun befinden wir uns wieder auf der Original Strecke zurück zum Pilz. KM4 Marker kommt kurz vor der Brücke über die Nahle. Nach der Brücke geht es gleich ab in den Wald. Dort kommt eine dunkle Unterführung, bei der man ab 2 Meter Körpergröße wahrscheinlich Probleme bekommt. Noch ein weiteres Stück durch den Wald, dann über die nächste Brücke (Luppe Kanal). Auf der anderen Seite führt die Strecke runter zum Auensee. Malerisch liegt er da der Auensee, morgens um 6:20 Uhr. Noch nichts los hier. Einmal rum um den See. KM5, ein weiterer Versorgungspunkt und KM6 werden dort passiert.

Nun führt der ganze Weg wieder zurück, allerdings ohne die Wendepunktstrecke. Brücke über den Luppe Kanal, Waldstück mit Unterführung, KM7 gleich nach der Brücke über die Nahle, Versorgungspunkt am Pilz, das Auslaßbauwerk, KM8 auf dem Schotter/Feldweg, Holzbrücke über den Luppe Kanal, KM9 an den Kleingärten vorbei und dann zurück zur Sportanlage. Kurz reinlaufen, bisschen Anfeuerung im Start/Zielbereich mitnehmen. Schleife laufen und schon sind die ersten 10km gepackt.

1.Runde 47:17min, Pace Runde 4:43,7



Absolutes Halteverbot am Marathontag.



Der erste Kilometer führt an den Kleingärten und ein paar Wohnhäusern vorbei



Die Holzbrücke über den Luppe Kanal



Schlecht zu laufen der Abschnitt am Luppe Kanal



vorbei am Auslassbauwerk. Die Betonplatten der Strecke sind gebrochen



Nach der Wendepunktstrecke geht es über die Nahle Brücke



Unterführung unter der Bundesstraße



nächste Brücke führt zum Auensee Erholungsgebiet



Malerisch liegt er da, der Auensee



Wenn das mal gut geht. Die Bimmelbahn schneidet 2x pro Runde unsere Laufstrecke



der Rückweg führt wieder hinter dem Auslassbauwerk vorbei. (hier die Vorderseite)



Einmal pro Runde vor der Holzbrücke muß man diesen kleinen Anstieg rauf.

Runde 2:

Es läuft gut. Sogar der Kopf klart langsam auf. Der Nasendruck läßt nach und ich fühle mich viel besser. Allerdings wird der Druck auf der Blase immer schlimmer. Hab ich so viel getrunken? Also das geht so nicht weiter. Normalerweise gehe ich bei Marathons nie in die Büsche. Aber heute, unerträglich! Es hilft nichts, schnell mal auf die Seite. Das kostet wertvolle Zeit. Aber ich bin noch gut dabei und kann das schnell wieder rauslaufen. Beim Verpflegungspunkt am Auensee kurz vor KM16 drück ich das erste Gel rein. Inzwischen blendet die Sonne, beim Durchlauf im Sportpark schnapp ich mir flux die Laufbrille mit dunkler Scheibe vom Versorgungstisch. Es läuft alles besser als gedacht. Ich bin allerdings einiges zu schnell, das wird sich später bestimmt rächen.

2.Runde 47:36min, Pace Runde 4:45,6

Runde 3:

Das Feld vermischt sich nun immer mehr. Das wird zum Problem auf dem schlecht zu laufenden Stück am Luppe Kanal. Es ist eng und es gibt Gegenverkehr. Hier will jeder in der Mitte laufen, da dort am wenigsten Schotter Steine liegen. Ich packe den ersten Riegel aus. Der wird in 2 Etappen gefuttert. So dass ungefähr 5km dazwischen liegen. Sogar das funktioniert gut. Keine Magenprobleme, kein Seitenstechen. Das läuft einfach zu gut. Schon 30km gelaufen und immer noch gut drauf. Der große Hammer kommt bestimmt noch.

3.Runde 47:18min, Pace Runde 4:43,8

Runde 4:

Die Wege rund um den Auensee füllen sich so langsam, da wird die kleine Bimmelbahn um den See bestimmt auch bald fahren. Hoffentlich kommt es da nicht zu Konflikten. Schließlich muß die Bahnlinie 2x pro Runde überquert werden. Sofort fällt mir wieder der Darmstadt Marathon 2008 mit dem beschrankten Bahnübergang mitten auf der Laufstrecke ein. Auf dem Rückweg kommt mir Dirk entgegen. Er will aussteigen, die Adduktoren machen scheinbar zu viele Probleme. So ein Dreck. Das ist echt ärgerlich, aber wohl am vernünftigsten jetzt raus zu gehen als sich komplett abzuschießen. Schließlich ist in 3 Wochen die DM im 24 Stunden Lauf. Evtl. kann man das bis dahin wieder halbwegs ins Lot bringen.
Nochmal ein weiteres Gel rein. Noch sind ja ein paar Kilometer zu laufen und ich hoffe mal, daß mir das ganze Zeug auch was bringt. Die mitgeschleppten Vorräte sind leer. Beim Durchlauf im Sportpark muß ich am Versorgungstisch schnell auffüllen. Bloß keine Zeit verlieren, hastig 2 Gels und ein Riegel eingepackt und weiter geht's.

4.Runde 46:44min, Pace Runde 4:40,4

Runde 5:

So langsam macht sich der Kräfteverschleiß bemerkbar. Das konnte ja auch nicht ewig so weiter gehen. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, wenn ich nochmal so eine Runde laufe, dann bleibe ich beim 50km Durchlauf unter 4 Stunden! Das ist ja total verrückt! Trotzdem setzte ich alles dran um das zu packen. Schließlich wird die 50km Durchlaufzeit in die Wertung vom 50km Lauf genommen, sollte man vor den 100km Ziel ausstiegen. Da hätte ich ja wenigstens schon mal ne gute Zeit, sollte der Rest hier in die Hose gehen. Aber erstmal kommt die Marathon Markierung. Und die drücke ich mit 3:19:23 ab. Wenn ich diese Runde mit den letzten 10km von einem 50'er Ultra vergleiche, kann ich nur sagen, das läuft sensationell. Normal wäre ich jetzt schon total im Eimer mit dieser Pace. Das erhöhte Trainingspensum zahlt sich heute aus. Die 50km Durchlaufzeit ist bei 3:56:28.

5.Runde 47:37min, Pace Runde 4:45,3

Runde 6:

Ab jetzt betrete ich absolutes Neuland. Noch nie bin ich über 50km weit gelaufen. Die Kräfte lassen doch erheblich nach und ich habe gut zu kämpfen um dran zu bleiben. Als Tipp wurde mir gesagt, da müßte man jetzt Koffein/Guarana Tabletten einwerfen. Und genau das mach ich jetzt. Unter der Woche schon mal getestet beim Lauftraining, aber kein Effekt festgestellt. Egal rein damit und einen weiteren Riegel verputze ich im Laufe der Runde auch noch.

6.Runde 48:39min, Pace Runde 4:51,9

Runde 7:

60km hab ich jetzt hinter mir. Noch 40km zu laufen. Das wird jetzt echt hart. Vom Gefühl her ist das jetzt vergleichbar mit den letzten 10km eines 50'ers. Auch die Temperaturen steigen weiter an. An jedem Wasserstand wird grundsätzlich ein Becher über den Kopf geleert. Ich habe keine Ahnung wie ich das schaffen soll. Nochmal fast einen Marathon laufen. Oder nochmal den längsten langen Lauf aus der Vorbereitung laufen. Was für eine Vorstellung! Bloß nicht mehr dran denken. Das sind ja Horror Szenarien. Zusammenreißen und weiter laufen! Es war klar, daß dieser Punkt irgendwann kommen würde. Ich dachte das würde schon viel früher passieren. Jetzt muß ich irgendwie damit fertig werden. Am Auensee treffe ich nochmal auf Dirk, kurzer Plausch lenkt ein wenig ab. Er wird nach 60km ausstiegen. Zu stark sind die Schmerzen da geht gar nix mehr. Sehr viele Läufer/innen gehen schon. An den Versorgungspunkten staut es sich. Die Pace ist inzwischen bei 5:15min/km.

7.Runde 51:29min, Pace Runde 5:08,9

Runde 8:

Noch 3 Runden zu laufen. Wie in aller Welt soll ich das nur machen? Das sind keine 5km wo man einfach mal sagt, das beiße ich jetzt irgendwie durch. Nein, das sind noch 30km die da gelaufen werden müssen. Da ist ja kein Ende in Sicht! Was für eine ausweglose Situation. Jetzt werden die Pinkel Pausen plötzlich dazu genutzt um zu verschnaufen. Mensch, jetzt reiß dich am Riemen! Ich bin doch so gut unterwegs. Das dies hier kein Kaffeekränzchen wird, war doch von vorn herein klar! Ich darf jetzt nicht nachlassen. Und aufgeben geht schon mal gar nicht. Ich schlurfe weiter zum Auensee. Nur mit Mühe kann ich an einer wirklich langsamen Gruppe vorbeiziehen. Verzweifelt kaue ich auf meinem Riegel rum. Am nächsten Verpflegungspunkt steht ein Läufer und mischt sich Wasser mit Cola. "das hilft" meint er. Mir ist alles egal. Scheiß drauf! Ich nehme auch Wasser mit Cola. Mit dem Becher in der Hand gehe ich weiter. Laufe nicht an. Die Batterien sind komplett leer. Inzwischen zieht die langsame Gruppe wieder an mir vorbei. Ganz schlecht. Der Läufer vom VP ruft "auch noch 25km?". Ich rufe zurück: "ja und nix geht mehr, los wir bohren jetzt die Becher ab und laufen zusammen wieder an!" Und das klappt. Zusammen geht es weiter. Wir plaudern ein bisschen und so kann man sich gut von den Qualen ablenken. Tatsächlich laufen wir gemeinsam die komplette Runde zu Ende. Zu zweit jammern gibt neue Kraft! Von hier aus nochmal vielen Dank an den Läufer von der TG Kitzingen.

8.Runde 58:55min, Pace Runde 5:53,5

Runde 9:

Dirk steht schon frisch geduscht im Start/Zielbereich. Feuert nochmal an. "Los, Vereinsrekord!" ruft er mir nach. Ja, das ist gar nicht mal so unrealistisch. Aber dafür müßte ich jetzt noch 2 Runden unter 55 Minuten laufen. In diesem Zustand unmöglich, das kann ich komplett knicken. Ich muß hier aufpassen, dass ich diese beiden Runden irgendwie zu Ende laufen kann. Eine Rundenzeit unter einer Stunde wäre schon super. Mein Mittstreiter aus Runde 8 baut ab und ich muß leider wieder alleine weiter laufen. Immer wieder Anfeuerung mit den entgegenkommenden Läufer/innen. Man greift verzweifelt nach jedem Strohhalm. Ich kann kaum mehr die Pace aufrecht halten. Jetzt nicht aufgeben, nicht gehen! Weiter dranbleiben. Aber noch 20km. Was für ein Drama. Nochmal so ein Guarana Teil reingeschoben, auch wenn es nichts bringt. Noch 19km zu laufen. Ich bin kurz davor einfach stehen zu bleiben oder zu gehen. Ich beschließe für die letzten beiden Runden folgende Taktik: An 2 Verpflegungspunkten pro Runde wird angehalten und eine Wasser/Cola Mischung gemacht. Diese dann im gehen trinken, dabei versuchen kurz zu erholen und wenn der Becher leer ist, wird sofort wieder gelaufen. So sind dann die Etappenziele ca. 3-4km auseinander. Das klingt erstmal viel besser als "noch 19km zu laufen".

Es funktioniert. Ich schleppe mich so durch die 9.Runde. Das wiederanlaufen nach den VP's ist schwer, aber es klappt.

9.Runde 57:14min, Pace Runde 5:43,4

Runde 10:

Das letzte Mal die Schleife laufen im Start/Ziel Bereich. Alex ist nun auch am Versorgungstisch. Es sieht so aus als wird er nicht mehr weiterlaufen. Nochmal Wasser über den Kopf geschüttet. Was gibt's denn noch so. Rosinen, das soll ja helfen. Also rein damit und weiter in die letzte Runde. Die pack' ich jetzt auch noch! Alles zieht sich ewig. Endlich der erste Marker. Ein paar Helfer an der Strecke fragen, ob es mir noch gut geht. "Geht schon irgendwie, ist die letzte Runde" rufe ich zurück. Noch einmal die schwankende Holzbrücke. Man kommt sich vor wie besoffen auf der Brücke. Der Feld/Schotterweg am Kanal. Fast keiner läuft mehr. Nächster Marker. Nur noch 8km und der VP ist schon in Sicht. Die Helfer bieten mir alles Mögliche an. Aber ich möchte nur Wasser mit Cola. Überhaupt sind hier in Leipzig alle Helfer mit viel Engagement und Elan bei der Sache. Da steht keiner blöd rum. Das ist echt vorbildlich!
Ein letztes Mal die Wendepunktstrecke im Wald. Weiter zum Auensee. Noch einmal diese Runde. Der Anstieg rauf zur Brücke über den Luppe Kanal geht leichter als gedacht. Es ist das Ziel was hier jetzt die allerletzten Reserven frei setzt. Aber noch sind 4KM zu laufen. Die Unterführung hab ich schon hinter mir. VP am Pilz, ich brauch nix mehr. Kaputte Betonplatten und Schotterweg am Kanal. Alles zum letzten Mal. So langsam begreife ich, das Ding ist hier gleich durch! Der Anstieg rauf auf die Holzbrücke. Andere Seite runter, die Kleingärten. Ein Blick auf die Uhr. 8:25 - das wäre der Vereinsrekord gewesen. Ich muß noch gut ein Kilometer laufen. Alles tut weh, eigentlich geht gar nichts mehr, aber trotzdem habe ich ein Strahlen im Gesicht und drücke sogar nochmal auf's Tempo. Augenblickliche Pace von 5:15min/km zeigt der Forerunner an. Die letzten paar hundert Meter sind trotz aller Quälerei ein Vergnügen. Man scheint mir anzumerken, dass es die letzten Meter sind. Eine entgegenkommende Läuferin streckt mir spontan die Hand entgegen und wir klatschen uns ab. Einlauf in den Sportpark. Die letzten Meter auf der Aschenbahn, mein Name wird durchgesagt und es ist sogar der 7.Gesamtplatz. Was für ein Knaller! Ich laufe jubelnd auf das Ziel zu. Es ist gepackt. Mit 8:30:58 hab ich meinen ersten 100'er gefinished!

10.Runde 58:09min, Pace Runde 5:48,9



Die letzten Meter, für jeden ein großer Moment



Total im Eimer aber überglücklich. Der erste 100'er ist gelaufen



Wahnsinn 8:30:58. Das hätte ich mir beim Start nie träumen lassen



Frisch geduscht nach dem Lauf fühlt man sich gleich viel besser

Was für ein geiler Tag. Die Sonne knallt auf den Rasen vom Fußballfeld, Dirk hat mir einen Kaffee geholt und ich kann die Atmosphäre in vollen Zügen genießen. Obwohl offiziell nicht vorhanden, zaubern die Helfer vom LC Leipzig sogar ein alkfrei Weizenbier für mich aus dem Hut.

Nach kurzer Erholung geht es unter die warmen Duschen. Ich glaube 20 Minuten war ich da bestimmt drunter. Mit der Siegerehrung dauert es noch bis 18Uhr. Also fahren wir erst mal in die Stadt und gönnen uns Kaffee, Kuchen und Eis.

Pünktlich sind wir zurück auf dem Sportgelände. Immer noch kommen Läufer/innen ins Ziel. Fast 13 Stunden auf der Strecke. Jede(r) einzelne wird groß gefeiert.

Bei der Siegerehrung gibt es noch einen Grund zum feiern, ich hab den 2.Platz in der AK40 belegt.

Ein rundum gelungenes 100'er Debüt für mich. Schade für Dirk und Alex die vorzeitig aussteigen mussten. Trotzdem geht es am Abend in die Leipziger Innenstadt zum Feiern bei leckerem Essen und Bier.

Nächstes Jahr gibt es den 25.Jubiläumslauf in Leipzig. Dann sind wir ganz bestimmt wieder mit dabei. Zielzeit kann dann nur lauten unter 8:25



Am Abend geht es in die Leipziger Innenstadt



nach so einem Tag kann man ruhig mal ein paar Biere abhufen

Samstag, 3. August 2013

10.Gernsheimer Fischerfestlauf



Jedes Jahr findet ganz in meiner Nähe das Gernsheimer Fischerfest statt. Seit 2004 gibt es jeweils am Samstagnachmittag einen 10km Stadtlauf. Zum letzten mal war ich hier in 2009 am Start. Hatte ich doch die 10km Wettbewerbe völligst außer acht gelassen, und mich voll und ganz auf die Marathons konzentriert. Auch in diesem Jahr liegt der Schwerpunkt natürlich auf den Marathonläufen, aber um Tempohärte und Grundschnelligkeit zu verbessern, habe ich in diesem Jahr den einen oder anderen ungeliebten 10'er oder Halbmarathon eingeschoben.

Es gibt keine besondere Vorbereitung für diesen Lauf. Das Training ist seit Wochen auf das 100km Debut in Leipzig am 17.August ausgelegt. Erst letzte Woche hatte ich den Halbmarathon in Hausen spontan eingeschoben, und war überrascht welche Zeit man aus dem vollen Marathontraining heraus laufen kann. Somit rechnete ich mir für Gernsheim eine Zeit knapp unter 40 Minuten aus.

Leider meint es das Wetter nicht gut für uns Läufer/innen. Eine erneute Hitzewelle läßt die Temperaturen am Freitag vor dem 10'er auf fast 38°C steigen. Eine lockere Runde im Groß-Gerauer Nordwald über 16km haut mich total um. Am Wettkampf Samstag dann nur leichte Besserung. Das Thermometer klettert an die 30°C Marke. Dazu kommen leider wieder gesundheitliche Probleme mit chronischen NNH. Mir dröhnt der Kopf, die Ohren drücken. Versuche den Tag noch irgendwie zu relaxen und nicht mehr viel zu machen.

Um 15:30Uhr gehe ich aus dem Haus, ein Hitzeschwall kommt mir entgegen. Na prima, das kann ja lustig werden! Die Strecke in Gernsheim ist komplett in der Sonne! Gegen 16Uhr bin ich am Stadion. Bisschen anstehen in der Sonne für die Startnummern Ausgabe. Endlich dran! Für die Voranmelder gibt es diesmal sogar ein schönes Funktionsshirt! Da hat man sich zur 10.Ausgabe nicht lumpen lassen! Die Baumwolle Shirts aus den Starts in 2007,2008 und 2009 hatte ich allerhöchstens als Schlafshirt benutzt. Aber das hier, Donnerwetter! Das macht was her! Überhaupt ist mit 9 Euro die Startgebühr sehr preiswert. Denn auch die Zielverpflegung mit alkfrei Weizen, Wasser und isotonischen Getränken läßt keine Wüsche offen. Und wer nach dem Lauf das Fischerfest besucht, bekommt gegen Vorlage der Startnummer sogar noch ein richtiges Bier gratis!

Jetzt mal zurück zum Auto. Ich muß mich noch umziehen und für den Lauf fertig machen. Ich treffe auf Laufkumpel Gregor vom TV Hergershausen und sogar einen alten Klassenkameraden, der hier inzwischen seinem Sohn beim Hauptlauf zusieht. Oh je! Ich werde alt!

Wie schon beim Halbmarathon in Hausen, laufe ich diesmal nicht auf dem bewährten Marathonschuh Asics DS Trainier 17, sondern auf dem etwas leichteren und direkteren Brooks Racer ST5.

Fertig umgezogen und bereit zum Lauf befinde ich mich im Start/Ziel Bereich. Aber es kann noch nicht gestartet werden. Eine lange Schlange hat sich bei der Startnummernausgabe gebildet. Über den Lautsprecher höre ich die Ansage, dass aufgrund des großen Andrangs der Start um ein paar Minuten verschoben werden muß! Na prima! Weiter in der Hitze warten. Nix zu trinken dabei. Aber nur mit 5 minütiger Verspätung geht es nun zur Startaufstellung. Ich versuche sehr weit nach vorne zu kommen. Gerade bei Volksläufen wie in Gernsheim gibt es viele Fußball oder Handball Vereine, welche komplette Mannschaften stellen. Da wird es schwer von hinten durchzukommen. Außerdem gibt es hier keine Nettozeit Messung, sondern den klassischen Zielkanal. Die Zeit läuft für alle mit dem Startschuss.



Lange Schlage bei der Startnummernausgabe. Der Lauf startet mit etwas Verspätung



Laufkumpel Gregor ist auch wieder am Start in Gernsheim

Start:

Der Startschuss fällt. Eine Runde auf der sehr schlechten Aschenbahn im Stadion muß noch gelaufen werden. Die Bahn ist voll mit Läufer/innen und ich kann nicht die Innenbahn nehmen, muß zum überholen ein paar Meter mehr in Kauf nehmen. Jetzt folgt ein kleiner Anstieg rauf zum Rheinpark. Kleine Schleife und schon wird KM1 mit einer 3:50min abgedrückt. Viel zu schnell, da bin ich gleich platt bei 29°C und die Sonne knallt auf den Kopf.

Vorbei am Feuerwehrstützpunkt, weiter neben dem Hochwasserdamm. Die ersten Läufer welche sich überschätz haben werden überholt. Abzweig in die Burgunderstraße durch das Wohngebiet im Süden von Gernsheim. KM2 in 3:52min immer noch sehr schnell. Puls ist für dieses Tempo mit 160 (90%) noch recht gut. Die Hauptstraße wird überquert. Weiter in der Sudetenstraße zur Bahnlinie runter. Viele Gernsheimer stehen mit dem Gartenschlauch an der Strecke und sorgen so für eine willkommene Dusche.

Parallel zur Bahnlinie Mannheim-Frankfurt führt nun die Strecke in nördliche Richtung. Immer wieder kann ich den einen oder anderen Läufer überholen. Bereits enteilt aber noch in Sichtweite ist Laufkumpel Gregor, der 37:xx 10'er Zeiten vorzuweisen hat. Also wenn ich da dran bleiben kann, bin ich echt gut dabei. KM3 wieder in 3:52min. Aber es wird jetzt zäh! War ja auch klar! Wie kann man bloß so ein Tempo bei diesen Temperaturen vorlegen? Das bekomme ich ja nicht mal im Intervalltraining bei halbwegs normalen Bedingungen hin. Vielleicht hilft ja die Unterstützung in der Stadtmitte weiter.

Abzweig zum Stadtkern. KM4 ist mit 3:55min weiterhin auf Kurs Sub40. Die Stimmung wird besser. In der Innenstadt müssen 3 Runden gelaufen werden, bevor es wieder zurück zum Stadion geht. Man hat den Innenstadtkurs leicht modifiziert. Waren es früher 6 Abzweigungen und eine langgezogene Kurve, sind es jetzt nur noch 4 Abzweigungen und die langgezogene Kurve. Das macht diesen Abschnitt eindeutig schneller.

KM5 in 3:58min gestoppt. Gesamtzeit 19:28min. Die erste Runde ist noch relativ unproblematisch zu laufen. Aber nun in Runde 2 wird die Strecke durch die hinzukommenden langsameren Läufer/innen voller. Immer mehr Manöver sind nötig, aber alles noch machbar. Da hab ich schon schlimmeres erlebt. Am Wasserstand wird die eine Hälfte vom Becher getrunken, die andere über den Kopf geschüttet. Ich hab hier jetzt wirklich zu beißen. Die Führenden ziehen gerade an mir vorbei und dürfen schon wieder zurück zum Stadion.

Noch eine Runde muß ich hier laufen. KM6 wird eine 4:00min. Noch einmal die Zuschauerunterstützung an der Strecke mitnehmen. Wasser rein, Rest über den Kopf. Kurzer Bremser beim Abzweig in die Riedstraße durch langsamen Läufer. Aber jetzt ist die Bahn frei. Die Innenstadt ist erledigt. Zurück zum Stadion! Vor mir ein Läufer an den ich langsam ran kommen, und weiter vorne ist wieder Gregor in Sicht. Das zieht gut. Obwohl der Läufer beim Abzweig an der Bahnlinie über den Bürgersteig abkürzt, kann ich wenig später an Ihm vorbei gehen. KM7 in 3:44min gelaufen. Ich werd' wahnsinnig.

27:12min steht auf der Uhr. Noch 3km sind zu laufen. Ich rüttel an meiner 10'er Bestzeit von 39:14. Gelaufen dieses Jahr beim Groß-Gerauer Frühjahrslauf bei 2°C. Heute sind es 29°C und wenn ich diese 3km nur im 4'er Schnitt laufe, dann pack' ich ne neue PB. Los weiter, es sind nur 3km. Wieder unter der Dusche durch, jede Abkühlung hilft. Abzweig in die Sudetenstraße, Helfer reichen mir Wasser entgegen. Nee, nix mehr saufen. Nächstes Getränk ist ein Bier im Ziel!

Wieder jemanden überholt. Ob ich das noch so bis zum Schluss durchhalten kann? Es ist jetzt wirklich das Limit. KM8 in 3:54min. Los, noch 2km! Hier kann heute der ganz große Coup gelingen! Über die Hauptstraße rüber, weiter zum Damm. Ja, das glaub ich einfach nicht. Ich komme sogar wieder näher an Gregor ran. Abzweig am Damm. Weiter kämpfen! Es ist bald gepackt, das muß ich jetzt durchziehen. So eine Chance bekomme ich nie wieder! Wo bleibt nur die "9“? Leichter Anstieg rauf zum Feuerwehrstützpunkt. KM9 in 3:59min. Gesamtzeit 35:05min.

Wenn ich den letzten Kilometer noch durchziehen kann, dann packe ich heute locker eine neue PB. Oder vielleicht sogar Sub 39? Nee, das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Da müßte ich ne 3:54min auf dem letzten KM laufen. Nicht in diesem Zustand. Die letzten Reserven werden mobilisiert. Mann bin ich platt, da geht wirklich nur noch dieser letzte Kilometer. Auf, ziehen, ziehen, ziehen. Weit ist das nicht mehr. Die Wende im Rheinpark ist erreicht, nochmal kurzer leichter Anstieg. Da ist mir doch jemand auf den Fersen? Der kommt immer näher. Wo nimmt der denn die Kraft her? Da schließe ich immer weiter auf Gregor auf, und da kommt ein ganz anderer von hinten an.

Nochmal alles in die Waagschale werfen. Leichtes Gefälle runter zum Stadion. Nur noch die eine Gerade zum Zielbogen. Die Ziel Uhr zeigt 38:35min. Vielleicht noch gut 100 Meter zu laufen. Endspurt und ich schaffe die Sub 39! Der Läufer überholt mich sogar noch auf der Aschenbahn. Aber das ist mir jetzt furz piep egal. Ich denke jetzt nur noch an die Sub 39! Mit der allerletzten Kraft laufe ich auf den Zielbogen zu. Das wird reichen! Wie geil ist das denn? Rein in den Zielkanal. Jubeln und geschafft! 38:53 die Zielzeit. Das ist ja total krank! Neue PB, Sub 39 und das bei 29°C.



Die letzten Meter auf der Aschenbahn zum Ziel



Ich werd verrückt. Neue 10'er PB und Sub 39 bei 29°C.

Was für ein geiler Tag. Erst mal 3-4 alkfreie Weizen abpumpen, kurzer Ziel Plausch mit Gregor. Nach dem Duschen wird die Freude noch größer. Platz 14 insgesamt und Platz 3 in der AK! Na dann, ab ins Festzelt zur Siegerehrung. Noch ein 6'er Pack alkfreie Weizen abkassiert und dann hoch zufrieden nach Hause. Dort gibt es dann erst mal ein richtiges Weizen